Leistungskurs Musik
2000/02 am Celtis-Gymnasium, SchweinfurtThema/Themen:
Dodekaphonie, Zwölftonmusik - die Erfindung Arnold Schönbergs
Werke:
Anton Webern, 1. Kantate op. 29
Inhalte:
Schönbergs Zwölftonmusik
Schönberg bezeichnet die Zwölftonmusik nicht als Entwicklung, sondern als
"Erfindung, die die Vorherrschaft der deutschen Musik für die nächsten 100 Jahre
sichert"
Definition: "Komposition mit zwölf nur auf einander bezogenen
Tönen" (-->kein Bezug auf einen Grundton)
Grundlage: Reihe, die aus allen 12 Tönen der chromatischen Tonleiter
besteht
Regeln: - Die Reihe muss alle 12 Töne umfassen
- Umfang kann größer als eine Oktave sein
- jeder Ton kommt 1x vor
- Vorzeichen: # und b gleichberechtigt (Voraussetzung: temperierte Stimmung)
- keine Tonwiederholung bevor nicht alle anderen gespielt wurden
Differenzierte Regeln von Schönbergs Schüler Herbert Eimert:
- größere und kleinere Tonschritte sollen miteinander abwechseln
- nicht mehr als zwei gleich große Intervalle nacheinander
- "melodische Beziehungen zu harmonisch-tonalen Elementen sind zu vermeiden"
(keine Dreiklänge, harmonische Zusammenklänge...)
Grundmaterial der Kompositionen:
Reihe und Ableitungen der Reihe (Modi):
- Umkehrung
- Krebs
- Krebs der Umkehrung
- 48 Modi durch Möglichkeit des Transponierens auf alle 12 Töne
Anton Webern, 1. Kantate op. 29 (Chorsatz "Zündender Lichtblitz..."):
Besonderheit: zweiter Teil der Reihe ist UK des ersten, Töne 5-7 entsprechen B-A-C-H.
-Melodik und Rhythmus:
Stimmen (S, A, T, B) sind paarweise aufeinander bezogen:
S-T: (Reihe), A-B: (Umkehrung = Krebs), laufen parallel, unterschiedlicher Rhythmus
S-A / T-B: Zusammenschluss von R und U/K, gleicher Rhythmus
S-B / A-T: R und U/K, unterschiedlicher Rhythmus
-Zusammenklang/Harmonik:
Anfang und Ende des Ausschnitts: Zusammenklang von 4 benachbarten Halbtönen;
Sowohl zwischen S-A als auch zwischen T-B jeweils Dreitongruppen: Außentöne sind
kreuzweise miteinander verschränkt, Quart-/Quintklänge in der Mitte dieser
Dreiergruppen;
- Tempo/Dynamik:
sehr differenzierte dynamische Bezeichnungen (p<>, p<f, f, Akzent, sf)
gleichbleibendes Tempo, Veränderungen auskomponiert und notiert
Scheinbare Tempobezeichnungen "Lebhaft", "Getragen" sind
auskomponiert, kein Tempowechsel sondern Beschreibung des musikalischen Charakters.
CDs, Materialien, Bemerkungen:
CD: Anton Webern: Das Gesamtwerk