Leistungskurs Musik 2000/02           am           Celtis-Gymnasium, Schweinfurt
Kurzprotokoll
der Kursstunde am Freitag, den 22.02.2001 von 7.55 bis 9.25 Uhr.
Protokollführerin: Lucia Hornung          www.musiklk.de/67zwoelfton.htm

Thema/Themen:

Dodekaphonie, Zwölftonmusik - die Erfindung Arnold Schönbergs

Werke:

Anton Webern, 1. Kantate op. 29

Inhalte:

Schönbergs Zwölftonmusik
Schönberg bezeichnet die Zwölftonmusik nicht als Entwicklung, sondern als "Erfindung, die die Vorherrschaft der deutschen Musik für die nächsten 100 Jahre sichert"
Definition: "Komposition mit zwölf nur auf einander bezogenen Tönen" (-->kein Bezug auf einen Grundton)
Grundlage: Reihe, die aus allen 12 Tönen der chromatischen Tonleiter besteht
Regeln: - Die Reihe muss alle 12 Töne umfassen
- Umfang kann größer als eine Oktave sein
- jeder Ton kommt 1x vor
- Vorzeichen: # und b gleichberechtigt (Voraussetzung: temperierte Stimmung)
- keine Tonwiederholung bevor nicht alle anderen gespielt wurden

Differenzierte Regeln von Schönbergs Schüler Herbert Eimert:
- größere und kleinere Tonschritte sollen miteinander abwechseln
- nicht mehr als zwei gleich große Intervalle nacheinander
- "melodische Beziehungen zu harmonisch-tonalen Elementen sind zu vermeiden"
(keine Dreiklänge, harmonische Zusammenklänge...)

Grundmaterial der Kompositionen:
Reihe und Ableitungen der Reihe (Modi):
- Umkehrung
- Krebs
- Krebs der Umkehrung
- 48 Modi durch Möglichkeit des Transponierens auf alle 12 Töne

Anton Webern, 1. Kantate op. 29 (Chorsatz "Zündender Lichtblitz..."):

Besonderheit: zweiter Teil der Reihe ist UK des ersten, Töne 5-7 entsprechen B-A-C-H.

-Melodik und Rhythmus:
Stimmen (S, A, T, B) sind paarweise aufeinander bezogen:
S-T: (Reihe), A-B: (Umkehrung = Krebs), laufen parallel, unterschiedlicher Rhythmus
S-A / T-B: Zusammenschluss von R und U/K, gleicher Rhythmus
S-B / A-T: R und U/K, unterschiedlicher Rhythmus

-Zusammenklang/Harmonik:
Anfang und Ende des Ausschnitts: Zusammenklang von 4 benachbarten Halbtönen;
Sowohl zwischen S-A als auch zwischen T-B jeweils Dreitongruppen: Außentöne sind kreuzweise miteinander verschränkt, Quart-/Quintklänge in der Mitte dieser Dreiergruppen;

- Tempo/Dynamik:
sehr differenzierte dynamische Bezeichnungen (p<>, p<f, f, Akzent, sf) gleichbleibendes Tempo, Veränderungen auskomponiert und notiert
Scheinbare Tempobezeichnungen "Lebhaft", "Getragen" sind auskomponiert, kein Tempowechsel sondern Beschreibung des musikalischen Charakters.

CDs, Materialien, Bemerkungen:

CD: Anton Webern: Das Gesamtwerk

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