Leistungskurs Musik
2000/02
am Celtis-Gymnasium, Schweinfurt
Kurzprotokoll
der Kursstunde am Donnerstag, den 1.3.2001 von 11.25 bis 12.55 Uhr.
Protokollführerin: Marion Fuchs www.musiklk.de/61abi99-3.htm
Frédéric Chopin: Nocturne Nr. 9, op. 32,1
Franz Liszt: En rêve - Nocturne
Paul Hindemith: Nachtstück aus der "Suite 1922", op. 26
Übung: Analyse Frédéric Chopin: Nocturne Nr. 9 ohne vorheriges Hören
1. Aufgabe: Suche nach Merkmalen für eine zeitliche Einteilung
Merkmale des Stückes sind:
- stark differenzierte Dynamik, z.B. Crescendo (T.5), Forte (T.6), Piano (T.7)
- viele angegebene Temposchwankungen, z.B. poco riten. (T.7), in tempo (T.8), Fermate
(T.18)
- komplizierte Rhythmen, z.B. Quintole (T.7), Konfliktrhythmen (T.44)
- freie Rhythmen (T.60)
- Verzierungen, Triller
- Vortragsbezeichnungen, z.B. dolce (T.1), delicatissimo (T.7)
- Spielanweisung: Sehr genaue Notation des Pedalgebrauches
- differenzierte Harmonik unter Einbeziehung von Chromatik
- konsequent homophon: Melodie (rechts) + Begleitung (links)
- sangliche Melodie
- Thema: 8 Takte: T.1-2 Motiv (Phrase), T.3-4 Motiv ähnlich (Phrasenwiederholung), T.5-6
erweitertes Motiv (Entwicklung), T.7 Abschluss (Schluss)
- -> Romantik
2. Aufgabe: Zuordnung
Die Nocturne von Chopin ist emotional intensiv
> gehört zu "Lieder ohne Worte", wie
z.B. Präludien, Balladen, lyrische Stücke
> ist ein Charakterstück
Andere Charakterstücke: Schumanns "Kinderszenen", "Für Elise"
Merkmale von Charakterstücken:
- sehr ausdrucksstark, melodiös, häufig melancholisch, ruhig
- nicht zyklisch, im Umfang nicht so groß
- keine feste Form, freie Behandlung
3. Aufgabe: Analyse der Schlussgestaltung (ab T.52)
- Gegensätze auf engstem Raum, z.B. aggressiv - unisono (T.63) ' dynamisch
- in den beiden letzten Systemen bis zu den letzten zwei Takten: keine Taktstriche
- Adagio in den letzten zwei Takten
- T.60: linke Hand gibt Begleitmotiv auf
- T.62: rechte Hand hält Akkord, linke Hand bleibt bei einem Ton
â Schlusswendung ist überraschend: Harmonie: G-Dur,
Septime links im Bass, Tonart: H-Dur
- vielseitig, kurzgliedrig, unterbrochen, unabhängig
- homophon, sanglich
4. Aufgabe: Merkmale für eine "asketische Sprache" und für die
"Vermeidung aller Sinnenreize" an Hand des Klavierstücks "En rêve"
von Franz Liszt (Abi 99, III, 3.1)
- monotone Begleitung
- ab T.29: fünfmalige Sequenzierung ' schematischer Ablauf
- keine einprägsame Melodie
- T.13-20: einstimmige Abwärtsbewegung
- wenig dynamische Differenzierungen
- keine Konfliktrhythmen
- überwiegend zweistimmiger Satz
5. Aufgabe: Inwieweit kann "Demontage" und "Verklärung" auf
dieses Stück bezogen werden? (Abi 99, III, 3.2)
- Demontage: Reduzierung auf Einstimmigkeit , Absinken, Verlangsamung
- Verklärung: Triller in immer höherer Lage, ppp
CDs, Materialien, Bemerkungen:
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