Leistungskurs Musik
2000/02 am Celtis-Gymnasium, SchweinfurtThema/Themen:
Arvo Pärt (* 1935): Tintinnabuli-Stil
Werke:
für alina, Magnificat
Inhalte:
Zur Verbereitung des Besuchs eines musikwissenschaftlichen Vortrags über Arvo Pärt haben wir diese Stunde eingeschoben.
Arvo Pärt (*1935) schrieb ab 1976 im Tintinnabuli-Stil (Glöckchen-Stil)
Grundlegendes Kompositionsprinzip: tonale Grundhaltung basiert längere Zeit auf einem
Dreiklang;
Grundmaterial: (mindestens) eine melodische Stimme, eine Stimme mit Dreiklangsbewegung
innerhalb derselben Tonalität, eine Bordun-Stimme
Beobachtungen bei Betrachtung von Beispielen:
> für alina (1976) (Klavierstück)
- keine Angabe eines Taktmaßes und unbestimmte Tonlänge (nur kürzere u. längere Töne)
- Tempo erkennbar aus ungefährer Stimmungsangabe ("Ruhig, erhaben, in sich
hineinhorchend")
- Obertöne hörbar durch gehaltenen Bordunton (Pedal fast durchgehend gehalten)
Töne der h-Moll-Tonleiter in der rechten Hand (Melodiestimme)
Töne des h-Moll-Dreiklangs in der linken Hand
- Stimmen laufen parallel mit kl. Intervallabweichungen
- Teilung des Stücks in 2 Hälften:
1.Hälfte: pro Takt kommt eine neuer Ton dazu (immer größere Takte)
2.Hälfte: pro Takt um einen Ton verringert
- Auffälligkeit: cis in der linken Hand im 2.Takt des fünftletzten Takt (scheinbar das
System durchbrechend)
Ausschließen der Möglichkeit eines Druckfehlers wegen folgender Gründe:
- Pedalwechsel nach abweichendem Ton cis
- Fermate/Cäsur
- in Paerts Manuskript: gemalte Blume über dem cis zur Hervorhebung ("Blume für die
kranke Alina" ?)
- Änderungen im Schluß:
Bewegung der rechten Hand nur noch in Dreiklängen, beide Stimmen
tiefer, kein Bordunton mehr
> Magnificat (1989) (Chorstück)
Ausführlicher Nachweis desselben Kompositionsprinzips; Basisklang f-Moll
CDs, Materialien, Bemerkungen:
Hörbeispiele: für alina wurde von Christian gespielt,
das Magnificat hörten wir in einer Aufnahme unseres Schulchores vom Weihnachtskonzert
1999