Leistungskurs Musik
2000/02 am Celtis-Gymnasium, SchweinfurtThema/Themen:
Analyse des vierten Satzes der fünften Sinfonie Beethovens
Die Bedeutung der Begriffe Klassik und Romantik im 19. Jahrhundert
Diskussion über eine Pop-Bearbeitung verschiedener klassischer Werke und deren Wirkung
Werke:
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5, c-Moll, op. 67, 4. Satz
Inhalte:
Nach dem "Zusammenbruch" des dritten Satzes schält sich in einem lang
angelegten Crescendo das Dreiklangsthema des vierten Satzes in strahlendem C-Dur heraus.
("Per aspera ad astra", "Durch Nacht zum Licht").
Ungewöhnlich: Beethoven kehrt im Verlauf des Satzes noch einmal in den Schluss des
dritten Satzes zurück und wiederholt so den eindrucksvollen Übergang.
Ein auffallendes Merkmal des vierten Satzes ist auch dessen stark gestreckter und somit
sehr langer Schluss (Coda), der einen des Öfteren ein Ende vermuten lässt, dann aber
doch erneut weiterläuft.
In einer Rezension E. Th. A. Hoffmanns zu dieser Sinfonie erscheint der Begriff der Klassik und Romantik, die aber hier nicht in ihrer heutigen Bedeutung zu verstehen sind. Der Autor lebte seinerseits in der Romantik und kann so unmöglich die momentane Entwicklung der Musik schon als epochalen Abschnitt der Musikgeschichte betrachten. Als "klassisch" betrachtete man damals das Primat der Formenschönheit gegenüber dem musikalischen Ausdruck (Formalismus). Dagegen steht die "Romantik" für das "Unaussprechliche" der Instrumentalmusik und fordert das Primat des Ausdrucks. So stört nach dem damaligen romantischen Sinn im Bereich der Vokalmusik der Text den Ausdruck und die Wirkung der Musik.
Exkurs:
"The fifth" Pop-Bearbeitung der Gruppe "Ekseption"
Kurze Beschreibung: Mix aus diversen populären "Klassikern" wie z. B.
Beethovens Mondscheinsonate oder Dave Brubecks Take Five zu einem Medley verschiedener
Pop-Stile.
Bei der kurzen Diskussion über Wirkung und musikalische Qualität des Pop-Medleys wurden
zwei kontroverse Standpunkte deutlich: einerseits der aus Ehrfurcht vor den "alten
Meistern" angesichts ihrer genialen monumentalen Werke schockierte Teil und
andererseits der das Neue und Kreative befürwortende. Dass bei solchen Cover
Versionen die Kreativität der ursprünglichen Schaffer nicht annähernd erreichen werden
kann, dürfte klar sein, aber dass die Auffassung von Unantastbarkeit und essentieller
Genialität dieser Werke viele Wege zu einer eigenen musikalischen Flexibilität und
Aufgeschlossenheit hin verbaut, dürfte ebenso zu denken geben.
CDs, Materialien, Bemerkungen:
Materialien zur Musikgeschichte Band 1 (Texte), Meierott/Schmitz, bsv; Seiten 116 / 117