Leistungskurs Musik 2000/02           am           Celtis-Gymnasium, Schweinfurt
Kurzprotokoll
der Kursstunde am Montag, den 14.5.2001 von 7.55 bis 9.25 Uhr.
Protokollführerin: Carolin Pusch    www.musiklk.de/32bachfd.htm

Thema/Werk:

Johann Sebastian Bach, Das Wohltemperierte Klavier I, Fuge in d-Moll

Inhalte:

Das Wohltemperierte Klavier
ist ein Werkzyklus, d.h. eine Folge von 12 Präludien und Fugen durch alle Tonarten in Dur und Moll.
Das Wohltemperierte Klavier besteht aus 2 Bänden mit je 24 Präludien und Fugen.
Es ist eines der ersten und bedeutendsten Werke, das jede erreichbare Tonart enthält.

Aufbau einer Fuge:

Eine Fuge besteht aus verschiedenen Durchführungen, zwischen denen sich jeweils ein Zwischenspiel befindet.
Die Zwischenspiele sind nicht themenbezogen und dienen als Überleitung zur nächsten Durchführung.
Die 1. Durchführung (= Fugenexposition) besteht aus einem Thema (= Dux) und seiner Beantwortung (= Comes) auf der Oberquinte oder Unterquarte (real oder tonal). Das Thema wird in jeder Stimme einmal vorgestellt; danach schließt sich das 1. Zwischenspiel an.
Ab dem zweiten Themeneinsatz wird das Thema von einem Kontrapunkt begleitet.
Die folgenden Durchführungen können kleine Veränderungen haben, zum Beispiel: andere Einsatzfolgen, Umkehrung, Engführung, Augmentation, reduzierte oder überzählige Einsätze

Begriffe:

Fuge d-Moll:

Exposition (1. Durchführung)
Dreistimmig, reale Antwort, Binnenzwischenspiel und überzähliger Einsatz

1. Zwischenspiel (unter Verwendung von thematischem Material, Ausnahme!):
Der Abschluss des Themas wird sequenziert (Takt 10 und 11)
Die Unterstimme läuft als Kontrapunkt in Sechzehnteln weiter
Takt 12 (Mittelstimme) gleicht einer Umkehrung des Themas

2. Durchführung:
Das Thema wird verändert
Es gibt ein Binnenzwischenspiel und einen überzähligen Themeneinsatz
Erster Themeneinsatz auf Oberquinte
Zweiter Themeneinsatz als Umkehrung und mit Engführung
Dritter und vierter Themeneinsatz in Engführung
Anschließendes 2.Zwischenspiel ist sehr kurz

3. Durchführung:
Erster und zweiter Themeneinsatz in Engführung
Binnenzwischenspiel
Dritter und vierter Themeneinsatz in Engführung
Anschließendes größeres 3. Zwischenspiel ohne thematisches Material

4. Durchführung:
Viele Themeneinsätze
Am Schluss mit Erweiterung zur Fünfstimmigkeit

Þ Fugen können unterschiedlich gedeutet werden
Die oben genannte Fuge wurde z. B. von Czaczkes als zweiteilig, von Riemann als dreiteilig beschrieben.

Þ Fugen können sehr frei komponiert sein; sie enthalten viele individuelle Ideen und Änderungen

CDs, Materialien, Bemerkungen:

Noten in "Materialien" S. 75

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