Leistungskurs Musik
2000/02 am Celtis-Gymnasium, SchweinfurtThema/Themen:
Besprechung und Analyse einer Komposition (Ut queant laxis - Johannes Hymnus) von Guido von Arezzo (um 1050): Übertragung der Notenschrift; Inhaltliche und analytische Betrachtung; Solmisation; Hexachord; Guidonische Hand
Werke:
Guido von Arezzo: Ut queant laxis
Inhalte:
Übertragung der gregorianischen Notenschrift in unser 5-Linien System.
Inhaltliche und analytische Betrachtung des Stückes:
- Hypodorische Tonart
- weitgehend syllabisch mit kleinen Melismen
- mehr praktisches als geistliches Stück = Lehrstück (durch Textinhalt)
- durch Singen und Hören des Beispiels ist aufgefallen , dass das Stück, das aus sechs
Abschnitten besteht, die jeweils einen Ton höher beginnen. Die Textsilben der
Anfangstöne
- Ut - c
- Re - d
- Mi - e
- Fa - f
- Sol - g
- La - a
wurden fortan zur Benennung der Töne benutzt.
- Ut wurde später durch Do ersetzt da leichter zu singen
- Do ist immer Grundton egal in welcher Tonart
à Do Re Mi Fa Sol La Si Do (relative Tonhöhen)
- Gregorianisches Tonartsystem besteht aus Sechstonreihen = Hexachord (Sechssaiter)
- Aufbau der Hexachorde aus Tonus und Semitonus: T-T-S-T-T
- Es gibt drei verschiedene Hexachorde:
Hexachordum durum: g-c
Hexachordum naturale: c-a
Hexachordum molle: f-d (mit b zur Vermeidung des Tritonus)
Innerhalb eines Stückes wechselt man zwischen den Hexachorden,
- wenn das Sechstonsystem überschritten werden sollte (Quinte fa-fa)
- oder wegen des Tritonus, da der Tritonus schwer zu singen ist (Mi contra Fa - Diabolus
in Musica)
Die Guidonische Hand:
Die Töne wurden auf der Handfläche der linken Hand angezeigt (jedes Fingerglied ein Ton)
um ihre Stellung innerhalb der Hexachorde zu veranschaulichen.
CDs, Materialien:
dtv - Atlas Musik (Band 1) S. 188 f
Link:
Guidonische Hand als verwertbare und druckbare Abbildung:
http://www.linkwaregraphics.com/music/misc/guidonian.html